In Hannover fand am Samstag (11. Juni 2022) die Abschlussveranstaltung des knapp einjährigen Kurses für muslimische Krankenhausseelsorge statt. Auch im letzten Jahr fand ein ähnlicher Kurs mit dem Fokus der Gefangenenseelsorge statt (wir berichteten: https://schura-niedersachsen.de/pressemitteilungen/der-erste-seelsorgekurs-fuer-muslimische-seelsorgerinnen-geht-zu-ende/)

Der mehrphasige praxisbegleite Ausbildungskurs für muslimische Krankenhausseelsorge „Seelischer Beistand für muslimische Patienten“ ging vom 09. Juli 2021 bis 11. Juni 2022. Inhalte des Kurses waren islamspezifische und praxisorientierte Themen, die u.a. aus folgenden Bausteinen bestanden:

Islamspezifische Themen:

  • Krankheit in der islamischen Lehre
  • Glaube an das Schicksal
  • Schweigepflicht aus Sicht der islamischen Lehre
  • usw.

Praxisorientierte Themen

  • Lebens- und Glaubenswege
  • Haltung der Seelsorger:innen
  • Prozesse Sterbender und Trauender
  • usw.

Der Ausbildungskurs wurde veranstaltet von der SCHURA Niedersachsen in Kooperation mit dem Pastoralklinikum im Zentrum für Seelsorge der Ev.-luth. Landeskirche Hannovers. Der Umfang des Kurses umfasste 108 Unterrichtseinheiten à 60 Minuten zu den beiden Themen Praxisreflexion und Islam sowie 25 Praxiseinsätze à 120 Minuten in Hannoverschen Krankenhäusern. Insgesamt sechs neue Seelsorger:innen haben erfolgreich den Ausbildungskurs bestanden und erhielten an der Abschlussveranstaltung ihre Bescheinigung.

Recep Bilgen, Vorsitzender der SCHURA Niedersachsen hob hervor: „Unsere Seelsorger sind Ansprechpartner und seelische Stütze bei der Heilung von seelischen Belastungen und sozialen Einschränkungen. Sie hören, begleiten und ermutigen in Zeiten von Krankheiten.“
Weiterhin betonte er: „Die Erfahrungen der vergangenen Jahre haben gezeigt, dass es einen kontinuierlichen Bedarf an muslimischer Krankenhausseelsorge gibt. Daher begrüßen wir, dass der Kurs von sechs Seelsorger:innen erfolgreich abgeschlossen wurde und freuen uns, dass die SCHURA Niedersachsen als Träger mitgewirkt hat.“ Zudem wünschte Bilgen den Absolvent:innen des Kurses auch nach der Beendigung viel Erfolg und hofft auf eine nachhaltige und gute Entwicklung der muslimischen Seelsorge im Bereich sowohl des Gefängnisses als auch des Krankenhauses.

„Wir haben mit der Gründung des Vereins Zentrum für islamische Seelsorge und soziale Arbeit in Niedersachsen (ZISS) den wichtigen Grundstein hierfür gelegt. Die für uns sehr wichtige Arbeit wollen wir auszubauen und um den Bereich der sozialen Arbeit erweitern“, fügte Bilgen hinzu.
Ein besonderer Dank geht an dieser Stelle an die verantwortlichen Ausbilder Barbara Denkers, Andreas Kunze-Harper und Dr. Abdul Nasser Al-Masri.

Dr. Enes Esatbeyoğlu
Referatsleitung Öffentlichkeitsarbeit

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