Pressemitteilung vom 08.07.2013
Für Niedersachsens Muslime hat am Dienstag der Fastenmonat begonnen. Dreißig Tage Ent-haltsamkeit, vom Beginn der Morgendämmerung bis nach Sonnenuntergang, zunächst also täglich achtzehn Stunden nicht Essen und Trinken, weder Rauchen noch Geschlechtsverkehr. So wächst persönliche Unabhängigkeit von Bedürfnissen und Mitgefühl für Menschen in Armut und Not.
Wichtiger fast noch: nicht schlecht sprechen, lästern, fluchen oder denken, dem Nachbarn und Mitmenschen mit Zuwendung und Freundlichkeit begegnen, mit Bedürftigen zu teilen.
Das Fasten ist eine besondere Hinwendung zum Schöpfer, verbunden mit spätabendlichem gemeinschaftlichem Gebet in der Moschee. Der rituelle Kalender richtet sich nach den Mond-phasen und schreitet jährlich um gut 10 Tage gegen den Sonnenkalender voran, daher liegt der Ramadan in diesem und den nächsten Jahren im Hochsommer mit seinen langen Tagen. So wird für die Muslime in den nördlichen Breiten die erste Nachthälfte zum Tag.
Wer das Fasten nicht verträgt, kann es verschieben oder durch Mildtätigkeit abgelten; Kinder wachsen stunden- oder halbtagsweise an die Fähigkeit, sich zu enthalten, herein.
Etwa 180 Moscheen in Niedersachsen haben Festzeit. Schura Niedersachsen, Landesverband der Muslime, bittet die Moscheegemeinden und ihre Besucher um besondere Rücksichtnahme gegenüber dem Ruhebedürfnis der Nachbarschaft: vermeidet Fahrzeuglärm oder Schwatzen auf der Straße! Ladet auch eure Nachbarn ein, zeigt die Moschee, das abendliche Fastenbre-chen! Schura Niedersachsen bittet ebenso die Nachbarschaft der niedersächsischen Moscheen herzlich um Verständnis für die abendlichen Gottesdienstbesucher.
Am 8. August wird die glücklich überstandene Fastenzeit mit großem Feste gefeiert. Besuche, Einladungen, Gastfreundschaft, liebende Zuwendung zu den Verwandten und Geschenke für die Kinder.