An der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) wurden die Leichen von einem 81-jährigen Mann aus Großburgwedel und einem 71-jährigen türkischen Staatsbürger vertauscht. Der schwerwiegende Fehler führte dazu, dass die Leiche des Moslems Abdulkadir Sargin eingeäschert wurde.

Laut dem Bericht im „HAZ“ war der 81-Jähriger am 05.Dezember und der 71-jähriger Moslem am 14.Dezember verstorben. Beide Leichen wurden in der MHH begutachtet. Der Mann aus Großburgwedel sollte wunschgemäß verbrannt werden. Doch statt ihn schickte die MHH den Moslem ins Krematorium. Folglich wurde der Moslem in einer Urne beigesetzt.

Der gravierende Fehler fiel dem Sohn des 71-Jährigen während der Vorbereitung der muslimischen Beisetzung bei der rituellen Waschung auf. Er bemerkte, dass die auf dem Waschtisch liegende Leiche nicht sein Vater ist.

Die SCHURA Niedersachsen zeigt sich entsetzt und schockiert über den Vorfall. Der Vorsitzende Recep Bilgen fordert die Verantwortlichen der MHH auf, den Fehler lückenlos sachlich aufzuarbeiten und sich aufrichtig den beiden beteiligten Familien zu entschuldigen.

„Das leichtsinnige und verantwortungslose Handeln der MHH hat nun dazu geführt, dass Familien empört und aufgebracht sind. Zudem haben sie von falschen Personen Abschied genommen haben“, sagte Bilgen. „Das darf nicht passieren. Dem Leid der Hinterbliebenen ist nun ein weiteres hinzugekommen“, fügte er hinzu. Gerade für die muslimische Familie ist dieser Vorfall besonders schwerwiegend, da nach islamischen Glaubensvorschriften Tote nicht eingeäschert werden dürfen.

Möge Allah (c.c.) den Hinterbliebenen viel Kraft und Geduld geben. Ihnen gehören unser Beileid und unser Mitgefühl.

Dr. Enes Esatbeyoglu
Referatsleitung Öffentlichkeitsarbeit

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